Filmmuseum Potsdam
Verehrt, verfolgt, vergessen – Schauspieler als Naziopfer
23.08. – 15.09.1996

Sie waren prominent und begeisterten seinerzeit im Film und auf der Bühne ein Millionenpublikum. Kaum einer kennt heute noch ihre Namen: Robert Dorsay, Kurt Gerron, Joachim Gottschalk, Fritz Grünbaum, Paul Morgan, Hans Otto, Otto Wallburg. Sie wurden entrechtet, verfolgt und fielen der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie zum Opfer. Mit ihrem Leben wurde die Erinnerung an die einst Verehrten fast vollständig ausgelöscht, auch wenn das Potsdamer Theater den Namen Hans Ottos trägt, auch wenn einer der berühmtesten DEFA-Filme sich der Tragik der Gottschalks widmet. Es war der langjährigen Spurensuche und Materialsammlung des Kulturhistorikers Ulrich Liebe zu verdanken, dass an diejenigen Schauspieler erinnert werden konnte, die im deutschen Nachkriegsfilm nicht mehr vorkamen. Die Ausstellung rekonstruierte auf zwölf Wandtafeln die Biographien der Film- und Theatergrößen, vierzig weitere Darsteller wurden gewürdigt. Zusätzlich waren im Filmmuseum Potsdam erstmals großformatige Filmplakate sowie Fotos, Briefe und persönliche Gegenstände der Künstler zu sehen, die ihre Schaffenslust und ihren brutalen Tod dokumentierten.

Mit Unterstützung der Herbert Ihering Gesellschaft.
Begleitend zur Ausstellung lief ein Filmprogramm.

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