Filmmuseum Potsdam
Sandmann-Geschichten – Gute Nacht in Ost und West
31.03. – 29.08.1999

Das Sandmännchen kennt jeder. Es überlebte die DDR und gehört neben Tagesschau und Abendschau zu den Dauerbrennern des deutschen Fernsehens. Seit wann gibt es den Sandmann eigentlich? Wer hat ihn erfunden? Welche Geschichten hat er erzählt? Gibt es noch andere Sandmänner?

Diese und viele andere Fragen beantwortete die vierte Sandmann-Ausstellung des Filmmuseums, die sich damit erneut einem Urgestein der Fernsehgeschichte widmete.

Die folgenreiche Idee, Kinder abends mit einer Fernsehfigur ins Bett zu schicken, entstand im Osten wie im Westen Deutschlands Ende der 1950er Jahre. Das Filmmuseum nahm diese Geburtstage zum Anlass, auf die gesamtdeutsche Sandmann-Geschichte zurückzublicken.

Die eigentliche Fernseharbeit lag indessen längst allein beim Ost-Sandmann, der 1992 beim ORB eine neue Heimat gefunden hatte. Ihm war gelungen, was sonst eher selten glückte: die Ost-West-Fusion.

Mit dem allerersten Sandmännchen des Senders Freies Berlin – es ging am 1. Dezember 1959 auf Sendung – präsentierte die Ausstellung den unmittelbaren Rivalen des Ost-Sandmannes, der es gerade einmal neun Tage früher auf den Bildschirm geschafft hatte. Bekannter hingegen wurde ein anderer West-Konkurrent: das Sandmännchen auf der Wolke – es gehört seit 1996 zur Sammlung des Filmmuseums. Im Gegensatz zum einzigen Ostsandmann hatte es im Westfernsehen ca. zehn verschiedene Sandmännchen gegeben – sie alle schickte das Museum nun in einer Jubiläumsausstellung gemeinsam durchs Land.